„Hier wird um jede Kachel gekämpft“ bemerkte Livestream-Kommentator Torsten Stanschus beim Finale um die Deutsche Meisterschaft im UW-Rugby in Offenburg. Zum zehnten Mal in Folge trafen der TC Bamberg und der TSV Malsch im Finale einer Deutschen Meisterschaft aufeinander. Die letzten neun Mal gewannen die Franken wenn auch meist knapp, im Sudden Death oder Strafwurfwerfen. Dieses Mal hatte der TSV Malsch vor rund 300 Zuschauern das bessere Ende für sich, endlich auch einmal Fortuna auf seiner Seite. Mit 1:0 sicherten sich die Mittelbadener dieses Mal den Titel. Der entscheidende Treffer fiel in der letzten Sekunde vor der Halbzeitsirene. Platz drei ging wie in den letzten beiden Jahren an den DUC Krefeld. Auf den weiteren Plätzen landeten Duisburger SSC, SV Rheine, DUC Darmstadt, SG Bielefeld-Paderborn und TWG Göttingen. Im Offenburger Stegermatt-Freizeitbad fanden die Mannschaften optimale Bedingungen vor.

       

Der TSV Malsch begann das Spiel gegen den Duisburger DSSC offensiv und in der 3. Minute gelang Martin Schottmüller auf Zuspiel von Jochen Schottmüller die 1:0 Führung. Bis zur Pause hatte das Team mehr Spielanteile, ohne diese in Zählbares umzusetzen. Nach dem Seitenwechsel ging das Malscher Angriffsspiel weiter und in der 18. Minute verwertete wiederum M. Schottmüller einen Pass von J. Schottmüller. Dieses Resultat hatte bis zum Ende bestand.

Auch dem Nordzweiten TWG Göttingen ließ der TSV Malsch keine Chance, Körbe wurden fast im Minutentakt erzielt, 11:0 war der Pausenstand, am Ende stand es 16:0. Die Malscher Treffer teilen sich Mattias Otten (5.,10. und 21. Min.), Fabian Waidele ((4., 10. und 24. Min.), Christian Staubach (4. und 29. Min.), Sascha Büchner (8. und 18. Min.), Jens Dingel (10. und 15. Min.) sowie Christian Foerschler (2. Min.), Collin Laible (2. Min.), Georg Dahringer (6. Min.) und Jürgen Schier (22. Min.).

Leichter als erwartet gestaltete sich die Begegnung gegen SV Rheine für den TSV Malsch. Bereits in der vierten Minute erzielte Markus Heckrath auf Zuspiel von C. Foerschler die Malscher Führung, M. Schottmüller ließ in der 6. Minute das 2:0, J. Schottmüller in der 7. Minute das 3:0 folgen. C. Foerschler (8.Min.) und erneut J. Schottmüller sorgten für den 5:0 Pausenstand. Nach dem Seitenwechsel sorgten C.Foerschler (22. und 25. Min.) sowie J. Dingel in der 28. Minute für den überraschend hohen 8:0-Erfolg.

Das Spiel des DUC Krefeld gegen den TSV Malsch begann sehr ausgeglichen ohne dass eines der beiden Teams klare Torchancen herausarbeiten konnte. Malsch spielte zunächst aus einer verstärkten Abwehr. So wurden torlos die Seiten gewechselt. Nachdem die Badener das Spiel nach der Pause zunehmend offensiver anlegten, nahmen im gleichen Masse auch die Chancen zu. Knapp zwei Minuten vor dem Spielende konnte G. Dahringer den Ball nach intensiver Vorarbeit von M. Schottmüller zur 1:0-Führung im Korb versenken. Mit Routine wurde das Ergebnis gehalten, das Finale war erreicht.

Nachdem der TSV Malsch im Ligabetrieb bereits zweimal den TC Bamberg bezwingen konnte, ging das Team leicht favorisiert ins Finale. Zu Beginn gab es wie immer bei diesen Duellen die Malscher Großoffensive mit einigen guten Chancen. Der TC Bamberg konnte alle Attacken abwehren und seinerseits immer wieder auch eigene gefährliche Angriffe starten. Mit leichten Vorteilen ging es in Richtung Halbzeitpause, niemand rechnete mehr mit einer erfolgversprechenden Aktion. Wenige Sekunden vor Ende der ersten Hälfte wühlte sich G. Dahringer mit dem Ball durch die Bamberger Abwehr, legte den Ball auf J. Schottmüller ab und der erzielte fast mit dem Halbzeitpfiff die 1:0-Führung. Nach dem Seitenwechsel gab es wieder eine Reihe hochkarätiger Chancen für beide Teams, allerdings konnten diese jeweils erfolgreich abgewehrt werden. So blieb es beim Stand von 1:0 bis zum Ende. Nach dem Schlusspfiff natürlich Riesenbegeisterung bei Mannschaft und Fans, endlich gelang es dem TSV Malsch, nach 2006 wieder einen Deutschen Meistertitel im UW-Rugby nach Hause zu bringen. Die Siegerehrung wurde durch Rüdiger Hüls, ehemaliger Leiter des VDST Fachbereichs Leistungssport und weiterhin Teammitglied im Fachberereich, sowie durch die Präsidentin des Badischen Tauchsportverbands Hannelore Brandt vorgenommen.

Ein großes Dankeschön gilt dem TC Offenburg und seinem Vorstand Rüdiger Neumann. Nahezu alle Mitglieder halfen mit und sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Meisterschaft. Dank gebührt aber auch dem Personal des Stegermatt-Freizeitbads, das während des gesamten Wochenendes freundlich und hilfsbereit alle Aktive, Fans und Badegäste bei Problemen unterstütze. Die Offenburger Taucher konnten, auch dank der finanziellen Unterstützung durch einige lokale Sponsoren und den Badischen Sportbund Süd sowie der Videogruppe der UW-Rugby-Sparte des VDST, eine durchweg professionelle Veranstaltung mit breiter Öffentlichkeitswirkung ausrichten. Natürlich gilt der Dank der beteiligten Mannschaften auch dem Schiedsrichterteam, das an beiden Tagen die Spiele über und unter Wasser aufmerksam begleitete.