Neobiota und die Probleme rund um die invasiven Arten standen am vergangenen Montag im Mittelpunkt, als Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Umweltministerium Baden-Württemberg uns an einem der Baggerseen am mittleren Oberrhein einen Besuch abstattete. Ralph Schill und Franz Brümmer, die an der Uni Stuttgart mit ihren Studenten seit Jahren das Thema Ochsenfrösche erforschen, hatten ihn zu einer Schnorcheltour eingeladen.

Leider war es noch zu hell, die nachtaktiven Kaulquappen des nordamerikanischen Ochsenfrosches waren kaum zu entdecken. Aber andere Neubürger konnte der promovierte Biologe ausmachen: Medusen, Sonnenbarsche, Kalikokrebse….

Wir hatten vorab vorsorglich eine Ochsenfrosch-Kaulquappe gefangen und konnten so Herrn Baumann und den Vertretern der Presse deutlich machen, dass diese extrem großen Amphibien – ohne natürliche Feinde bei uns in Europa - einen massiven Einfluss auf die Biodiversität unserer Gewässer haben.


Badische Neueste Nachrichten vom 18.8.22

Andre Baumann lobte das ehrenamtliche Engagement der Taucher und war beeindruckt von der Zahl der Tiere, die wir in den vergangenen 10 Jahren den Gewässern entnommen hatten. Auf Dauer – so machten wir deutlich – können wir allerdings nur gemeinsam mit den Wissenschaftlern das Problem Ochsenfrösche endgültig lösen. Auf die Frage eines Pressevertreters antwortete Baumann: „Die Bürger sollten nichts aus den heimischen Aquarien oder Gartenteichen in die Gewässer setzen. Was gut gemeint ist, kann enormen Schaden anrichten.“

Wir freuten uns, dass auch Gert Rudolph, Präsident des Badischen Sportbundes Karlsruhe zusammen mit dem Geschäftsführer Michael Titze gekommen waren. Mal ein anderes Engagement eines Sportverbandes, in dem es nicht um „Höher, Schneller. Weiter“ geht, sondern um die intakte Umwelt. Auch dies war bei den Gesprächen nach dem Schnorchelgang deutlich geworden.

Bilder: H. Brandt