Die Titelverteidigung war das Ziel des TSV Malsch bei der 50. Deutschen Meisterschaft im UW-Rugby der Herren in Berlin. Dieses Ziel wurde leider knapp verfehlt. Nach drei klaren Siegen in der Vorrunde gegen SSC Duisburg (8:0), SV Rheine (5:0) und Sporttaucher Berlin 12:0) konnte auch das Halbfinale gegen den TC Bamberg noch souverän mit 2:0 erfolgreich gestaltet werden. Leider war dann im Finale der DUC Krefeld zu stark. Mit einem knappen, aber verdienten 1:0-Sieg konnten sich in diesem Jahr die Westdeutschen durchsetzen und erstmals seit 1992 wieder einen Deutschen Meistertitel bei den Herren mit nach Hause nehmen.

Foto: C. Giese

Im Halbfinale trafen mit dem TC Bamberg und dem TSV Malsch die Deutschen Meister der vergangenen sechzehn Jahre aufeinander. Beide Teams kennen sich seit der Jugend bestens und neutralisierten sich in der ersten Spielhälfte weitgehend. Gegenseitiges Abtasten, Ballkontrolle und taktisches Geplänkel vor dem gegnerischen Korb – das Spiel plätscherte so vor sich hin. Torlos wurden die Seiten gewechselt, die Spielstrategien waren dieselben. Ab Mitte der zweiten Hälfte wurde der Malscher Offensivdruck dann zunehmend stärker. In der 25. Minute konnte Tim Theurer den Bamberger Torwart von oben vom Korb ziehen und den Ball in die entstandene Lücke stoßen. Während der darauffolgenden Druckphase des TC Bamberg konnte Collin Laible den Ball am eigenen Korb aufnehmen und nach einem Konter über das gesamte Becken den gegnerischen Torwart in einer klassischen 1:1-Situation zum 2:0 überwinden. Das Finale war wieder einmal erreicht.

Im Finale zwischen dem TSV Malsch und DUC Krefeld verliefen die ersten drei Minuten im neutralen Mittelfeld, dann verlagerte sich das Spiel mehr und mehr in Richtung Malscher Korb. In der 5. Minute erzielte Jannik Graf die Krefelder Führung. Auch in der Folge erlebte der TSV Malsch energische Krefelder Angriffe, die allesamt abgewehrt werden konnten. Nach zehn Minuten war Malsch erstmals aussichtsreich am gegnerischen Korb, der Ball wurde leider erfolgreich abgewehrt. Auch nach der Pause waren die Westdeutschen explosiver und beweglicher. Der TSV Malsch fand nur sehr selten zu seinem gewohnten Spiel, echte Torchancen waren Mangelware. Auch gegen die Angriffe der Westdeutschen fand das Malscher Team keine wirkungsvollen Gegenmittel. So war der viel umjubelte Sieg und damit der erste Deutsche Meistertitel für den DUC Krefeld seit 1992 am Ende verdient.

Der Livestream-Kommentator Wolf Tress fand für die Leistung des neuen Meisters treffende Worte: Das war Next Level des Deutschen UW-Rugbys. Für den TSV Malsch geht die Welt nicht unter, Deutscher Meister 2006 und von 2019 bis 2022 sind Erfolge auf die man stolz sein kann, und nächstes Jahr werden die Karten neu gemischt.